Long-Read Sequenzierung
Die Long-Read Sequenzierung ermöglicht die Sequenzierung von DNA-Molekülen, die im Vergleich zu Short-Read-Technologien viel länger sind (mehrere Kilobasen statt einige hundert Basenpaare).
Wofür wird die Long-Read Sequenzierung eingesetzt?
Die Long-Read Sequenzierung bietet in der Gendiagnostik wesentliche Vorteile in Bezug auf Genauigkeit, Qualität, Einheitlich- und Vollständigkeit. Das führt zu einer besseren diagnostischen Ausbeute. Viele Strukturvarianten, wie z. B. Insertionen, Deletionen, Duplikationen und Inversionen sind mit Short-read-Sequenzierung nur schwer zu erkennen, da sie länger als deren Leselänge sind, repetitive Sequenzen umfassen oder in schwer zu sequenzierenden Regionen auftreten können.
Wann ist eine Long-Read Sequenzierung sinnvoll?
Long-Read Sequenzierung bietet sich an bei der
- Identifizierung struktureller Varianten (sowohl balancierte als auch unbalancierte) mit hoher Genauigkeit und Auflösung.
- Analyse komplexer Genomregionen, z. B. N-terminale Exons mit hohem GC-Gehalt, Regionen mit umfangreicher repetitiver Sequenz oder hoher Pseudogenhomologie.
- Identifizierung von Varianten in nicht-kodierenden Regionen des Genoms, die z. B. in regulatorischen Elementen oder tief-intronisch liegen.
- Abklärung von Imprinting-Störungen (DNA-Methylierung) über die HiFi-Sequenzierung.
Ihr Ansprechpartner
Dr. rer. nat. Christian Betz
Leitung Molekulargenetik
Tel.: +49 6132 781-376